Castello di Bolgheri

Die Weine aus der Region Bolgheri machen seit gut vier Jahrzehnten von sich Reden, die Familie Gherardesca gibt es schon seit mehr als 30 Generationen. Und was passiert, wenn man ein stolzes Anwesen, Anbauflächen und eine Top-Lage besitzt: Man keltert Wein. Und zwar richtig Guten. Die edlen Tropfen des Castello di Bolgheri zeigen einmal mehr, was alles in toskanischen Weinen steckt. Fruchtbetont, mineralisch und angenehm holzig laden die Bolgheri Weine zum Genießen ein. Bei uns im Shop finden Sie den Castello di Bolgheri Varvara Rosso DOC 2018 und den Castello di Bolgheri Superiore DOC 2017.

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Castello di Bolgheri Varvara Rosso DOC 2020 14,5% vol. 0,75l

Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Lebensmittelkennzeichnung

(39,87 € / 1 Liter)

29,90 €
Castello di Bolgheri Superiore 2020 DOC 15% vol. 0,75l

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Lebensmittelkennzeichnung

(97,20 € / 1 Liter)

72,90 €

Vom Tafelwein zum Gourmetwein

Vielleicht liegt es daran, dass die kleine toskanische Region Bolgheri in der Küstenprovinz Livorno über ein bis in die 1980er Jahre hinein unentdecktes Terroir verfügt? Oder hat es auch damit zu tun, dass die Familie Gherardesca und das Schloss Castello di Bolgheri seit einem Jahrtausend miteinander verbunden sind? Fakt ist, die Bolgheri Weine sind einzigartig und suchen weltweit ihresgleichen. Der Weinanbau in Bolgheri begann einst als Experiment aus Leidenschaft und als Alternative zu den vollmundigen französischen Rotweinen. In den Anfangsjahren waren sie fast verpönt, wurden als gewöhnliche italienische Tafelweine vermarktet, weil sie nicht mit den gesetzlich bestimmten Herkunftskriterien einhergingen. Doch schnell überzeugten die italienischen Roten aus französischen Reben die Fachwelt und Bolgheri, Supertoskaner und Sassicaia sind heute eine Klasse für sich und zählen weltweit zu den Spitzenweinen.
Die Bolgheri Weine vom Gut der Familie Gherardesca wurden im Laufe der 1980er Jahre berühmt. Wobei hier bereits seit dem 17. Jahrhundert Weinanbau betrieben wurde und auch bereits Weinkeller vorhanden waren. Doch viele der Vorbesitzer verkauften die Trauben an Winzer der Region und hatten lediglich Wein für den Eigenverzehr im Keller. Als dann Gräfin Franca Spalletti Trivelli zusammen mit Graf Clemente Zileri Dal Verme die Geschicke des historischen Anwesens und des Familienerbes in die Hand nahmen, widmete man sich bei Bolgheri dann jedoch verstärkt dem Weinanbau und der Vermarktung. Die Rebstöcke wurden erneuert und aufgestockt - heutzutage wachsen auf rund 50 Hektar des 130 Hektar messenden Grundstücks Weinreben. Allen voran sind es natürlich die hier so fantastisch wachsenden Sorten Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Besonders der Cabernet Sauvignon mag den steinreichen, kalkhaltigen Boden von Bolgheri. Dazu die Sonne und die Meeresbrise – wie Urlaub für die Weinrebe. Hier entwickeln sich feine Tannine, eine balancierte Säure und ein sehr dichtes, vielschichtiges Aroma.

Bolgheri Wein: mit Leidenschaft bei der Arbeit

Um Spitzenweine zu erschaffen, reichen natürlich vollmundige Trauben alleine nicht aus. Man muss sein Handwerk auch verstehen. Anfangs holte man sich als Expertise quasi den Nachbarn ins Haus. Und zwar kein geringeren als (den angeheirateten Verwandten) Marchese Nicoló Incisa della Rocchetta, der nebenan den Supertoskaner „erfunden“ hatte und der mit seinem Sassicaia eine eigene DOC-Klassifizierung bekam. Als einziger in Italien wohlgemerkt. Rochetta brachte also Knowhow mit, gekeltert und vinifiziert wurde anfangs noch extern (aber natürlich in Bolgheri).
Erst mit der Zeit schaffte man es, ausreichend gute Trauben und das nötige Equipment zusammenzutragen. Seit 2005 wird der Bolgheri Wein aus dem Schloss auch direkt vor Ort produziert, zumindest in begrenzter Anzahl. Der Rest der Trauben geht weiterhin zum qualitativ ebenbürtigen Nachbarn. In Punkto Weinproduktion hat man in der Schlossanlage einige bauliche Herausforderung zu meistern, ist doch das bestehende Gebäudeensemble platzmäßig beschränkt. Und so befindet sich im Schloss ein sehr moderner Vinifizierungskeller mit Stahltanks und einem speziellen Pumpsystem. Ausgebaut werden die Weine, vorrangig Rotweine, im Eichenholzfass. Und wundern Sie sich nicht, wenn Sie keine Flasche des Castello di Bolgheri Wein aus den Jahren 2002, 2003 und 2014 finden – es gibt keine. In diesen drei Jahren waren die Trauben schlichtweg nicht den Qualitätsansprüchen der Winzer gerecht, sodass kein Wein produziert wurde.

Castillo di Bolgheri: Wein von bester Qualität zu wahrlich fairen Preisen

Doch zum Glück gibt es ja viele gute andere Jahrgänge und Weine aus dem Hause Castello di Bolgheri und in der Regel werden pro Jahr um die 60 000 Flaschen abgefüllt. Dabei konzentriert man sich mehr und mehr auf den Castello di Bolgheri Superiore, vergisst aber dabei nicht, dem klassischen Cuveés des Hauses Jahr für Jahr die Finesse zu entlocken. Allesandro Dondi obliegt derzeit die Verantwortung über die Weine der Schlosskellerei. Hier einmal zwei Verkostungsnotizen:

  • Castello di Bolgheri Varvara Rosso DOC 2018: In Anlehnung an die einstige Schlossherrin Varvara Wrangel, erfreut dieser Wein die Gaumen der Kenner. Herrlich fruchtig und angenehm mineralisch zeigt sich hier, warum die französischen Sorten und die italienischen Böden zu gut zusammenpassen. Cabernet Sauvignon ist Hauptbestandteil des Cuveés, drei weitere Rebsorten runden die Assemblage ab.
  • Castello di Bolgheri Superiore DOC 2017: Ebenfalls kräftig und fruchtig, erinnert dieser gute Tropfen an Sommerbeeren und einen kurzen Waldspaziergang. Holz und Tannine sowie die mineralischen Nuancen harmonieren bestens mit dem fruchtbetonten Körper des Cuveés.

Die Bolgheri Weine kommen an, jedes Jahr, in dem sie produziert werden. Es wäre ungewöhnlich, wenn einer der Weine des Castello di Bolgheri weniger als 90 Punkte der vielen renommierten und angesehenen Kritikern erhält. Ob Robert Parker, Fallstaff, Decanter oder der Wine Enthusiast: Gerne verleihen sie den Weinen Spitzenbewertungen und geben vermutlich guten Gewissens 90 Punkte und mehr. Und was wissen wir noch über Bolgheri Wein?

  1. Neben Trauben finden sich auf dem Anwesen der Familie auch um die 6.000 Olivenbäume.
  2. Die Familie Gherardesca pflanzte seinerzeit auch einen Teil der übermannshohen Zypressenallee, welche sich heutzutage fast fünf Kilometer durch die toskanische Landschaft zieht.
  3. Um sich Bolgheri auf die Flasche zu schreiben, muss der Wein innerhalb der italienischen Gemeinde Castagneto Carducci hergestellt und ausgebaut werden.

 

Bolgheri_Wein