Fettercairn

Eigentlich ist es schon ein bisschen schade, dass manch hervorragender Whiskymarke der Durchbruch zu größerer Bekanntheit nicht so recht gelingt. Bisher schien dies beim Highland Malt Fettercairn der Fall, doch das ändert sich zunehmend. Denn nach der Etablierung des Kernsortiments seit 2018 zeigt die schottische Destillerie mit dynamischer Historie nun ihr wahres Können. Überzeugen Sie sich vom außergewöhnlichen Hausstil mit dem nussig-erdigen und zugleich sehr fruchtigen Fettercairn 12 YO Whisky und probieren Sie auch die älteren Abfüllungen, wie den 16-jährigen Fettercairn.

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Ein auf und ab: Fettercairns Historie

Eigentlich könnte die Geschichte von Fettercairn so schön und bilderbuchartig sein, ist sie aber nicht. Zumindest nicht wirklich. Alles begann bestens, kurz nachdem in Schottland Whiskybrenner offiziell eine Lizenz beantragen konnten, nahm man 1824 bei Fettercairn die Arbeit auf. Natürlich engagierte man gleich Brenner vom Fach – nämlich ehemalige Schwarzbrenner. Schließlich hatten diese Männer nun einmal viele Jahre Erfahrung im Metier, warum ihnen also nicht eine legale und profitable Arbeit verschaffen. Und so wurde fleißig gebrannt, Gründer Sir Alexander Ramsay leitete die Geschicke und konnte sich alsbald vom Gewinn ein stattliches Haus errichten lassen. Vielleicht etwas zu stattlich, denn er konnte seine Luxusvilla nicht richtig finanzieren und verkaufte nur fünf Jahre nach Eröffnung die Brennerei in den schottischen Highlands. Die Familie Gladstone wurde neuer Eigentümer, glücklicherweise, denn ihnen lag Whisky sehr am Herzen. Und ob aus Idealismus oder wirtschaftlichem Interesse: Der britische Premierminister und Sohn der Brennerei-Inhaber William Gladstone schaffte in den 1860er Jahren die Malzsteuer ab und erlaubte den Transport von Whisky in Flaschen. Vielleicht wäre es also ganz anders gekommen in der Geschichte des schottischen Whiskys, hätte die Familie Gladstone nicht die Fettercairn-Brennerei gekauft.
Für die Destillerie in der gleichnamigen, bzw. namensgebenden Ortschaft Fettercairn hingegen hielt das Schicksal zunächst nichts Gutes bereit. Ende des 19. Jahrhunderts richtete ein Großbrand verheerende Schäden an, die Folgejahrzehnte waren von Besitzerwechseln und zeitweisen Schließungen geprägt und lange Zeit wurde den Whiskys von Fettercairn wenig Beachtung geschenkt. Mit dem neuen Eigentümer Whyte & Mackay fand sich die Brennerei dann aber wieder in erfahrenen Händen und wurde zurück in etwas ruhigeres Fahrwasser gebracht.

Fettercairn nimmt wieder Fahrt auf

So langsam stabilisierte sich die Lage bei Fettercairn, dennoch musste man ein bisschen innovativer sein, um endlich auf sich aufmerksam zu machen. Gesagt, getan. Man veränderte den Hausstil - aber nicht etwa durch neue Brennblasen, das wäre viel zu kostspielig. Den Verantwortlichen rund um Alistair Menzies in den 1950er Jahre kam eine ganz andere Idee: Sie verlangsamten das Kondensieren des Alkohols innerhalb der Brennblase, indem sie die Brennblase von außen kühlten. Mit Wasser, mit einem Gartenschlauch. So fließt der noch nicht verdampfte Alkohol zurück in die Brennblase und wird erneut destilliert. Quasi wie eine 2,5-fache Destillation. Das verleiht dem sonst eher nussigen und Getreide-lastigen Hausstil seine sehr komplexe Frucht-Komponente. Der Gartenschlauch wurde alsbald natürlich durch eine solide Eigenkonstruktion ersetzt: ein Schlauch-Ring-System, was das Herzstück der Brennblase quasi wie einen Wasserfall umspült.

Fettercairn: ein Kernsortiment vom Feinsten

Nun blickt man auch bei Fettercairn sehr optimistisch in die Zukunft, wenn man auch mit rund 1,6 Millionen Liter New Make Spirit pro Jahr eher zu den mittel-großen Brennereien Schottlands gehört. Dafür kommt kaum eine andere Whiskymarke mit einem derart stattlichen Kernsortiment daher. Dies verdankt Fettercairn nicht zuletzt dem derzeitigen Destilleriemanager Stewart Walker. Er ist mit Leib und Seele Whisky-Macher und stets bemüht, Fettercairn noch weiter nach vorn zu bringen.
Sehr sympathisch ist auch der Fokus aus Regionalität bei Fettercairn: Man ist bemüht den gesamten Gerstenbedarf durch Landwirte der Region zu decken. Zudem wurden vor Jahren 13.000 Eichen rund um die Destillerie gepflanzt, mit der Perspektive, zukünftig auch aus schottischer Eiche Whiskyfässer herzustellen. Gespräche mit Sägewerken und Küftereien der Region werden ebenfalls schon geführt. Wir dürfen also von der Highland-Brennerei noch einiges zu erwarten haben in der nahe Zukunft. Doch hier erst einmal eine Kostprobe:

  • Fettercairn 12 YO: Der jüngste der sechsteiligen Core Range und ein schöner Opener der Kollektion. Fruchtig, schokoladig, würzig, eine Prise Zimt und eine schöne Würze zeichnen diesen Klassiker aus.
  • Fettercairn Vintage 1997 Signatory: Wohl um die 10.000 Fässer unterschiedlichen Whiskys schlummern noch bei Signatory und halten bestimmt so manch spannenden Dram parat. Vom 1997er Fettercairn wurden bereits 2019 zwei Fässer abgefüllt. 2020 gönnte man den Whiskygenießern ein weiteres Fass. Streng limitiert ist natürlich auch diese Abfüllung, die sich durch leichte Fruchtnoten, eine gute Portion Pfefferschärfe und die haustypische Nussnote auszeichnet.
  • Fettercairn Warehouse 2 Batch 1: 19 Fässer wurden zu einem small-batch Whisky vermählt. Alle Fässer stammen aus Warehouse 2, einem von insgesamt 17 Dunnage-Lagerhäusern bei Fettercairn. Hier kommt ein ganzes Arsenal unterschiedlicher Fasstypen zusammen: Sherry-Butts und –Barrels, schmale Portwein-Pipes, Ex-Bourbon-Fässer und auch Virgin-Oak-Fässer, die allesamt zuvor mit Fettercairn-Whisky befüllt waren. Lediglich 3600 Flaschen wurden weltweit zur Verfügung gestellt. Also sichern Sie sich diesen fruchtigen und würzigen Dram, solange er noch da ist.

Die Drams von Fettercairn schaffen es nun auch wieder in den Fokus der internationalen Spirituosenwettbewerbe. Hier einige Auszeichnungen der vergangenen Jahre:

  1. 2021: Stewart Walker wird als Destillerie Manager des Jahres bei der Icons of Whisky Scotland ausgezeichnet
  2. 2019: Silber für den Fettercairn 12 YO bei der IWSC
  3. 2018: Gold für den Fettercairn 28YO und 40 YO bei der IWSC


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