Paul John Whisky

Paul John Whisky: Über den Siegeszug der Marke

Entwicklungen, wenn sie denn erfolgreich sind, verlaufen auf dem großen Subkontinent Indien immer etwas rasanter als in manch anderen Teilen der Welt. Und auch der Aufstieg der John Distilleries ist ein ziemlich steiler. Angefangen hat alles 1992, als Paul P. John die Lizenz zum Brennen erhielt. Er baute eine Destillerie und produzierte fortan in relativ großem Stil einen recht neutralen Zuckerrohr-Spirit. Paul John hatte Erfahrungen im Spirituosen-Geschäft, ohne Frage. Sein Vater war erfolgreicher Distributor, sodass auch Vertriebswege bereits relativ gut zugänglich waren. Während seiner beruflichen Zeit in den USA kam er mehr und mehr mit Whisky in Kontakt, bis sich schlussendlich der Gedanke manifestierte, auch in Indien eine Whiskybrennerei zu etablieren. Von der Whiskyherstellung jedoch hatte er seinerzeit nicht viel Ahnung. Also hieß es Bücher wälzen, Schottland besuchen, Know-How aneignen. Nach drei Jahren der mentalen Vorbereitung folgten die Jahre der Bauzeit, bis schlussendlich 2008 die Whiskybrennerei im herrlichen Bundesstaat Goa fertiggestellt war.
Seinen weltweit ersten Auftritt hatte der Paul John Whisky als stark limitierte Abfüllung 2012. Sofort begeisterte er die Fachwelt, seitdem hagelt es Auszeichnungen und Medaillen. Darüber hinaus hat sich das Brennereiunternehmen John Distilleries mittlerweile über sieben Bundesstaaten ausgedehnt, besitzt acht Fabrikationsstandorte und Abfüllanlagen und beschäftigt 1.000 Mitarbeiter. Das schaffen nicht viele in drei Jahrzehnten.

No-Age-Statement: Im tropischen Klima Goas spielt das Alter keine Rolle

Paul John Whisky ist zu Recht ein besonderer Dram, der sich natürlich von den vielen schottischen, irischen und US-amerikanischen Whisk(e)ys abhebt. Allein das tropische Klima beeinflusst den Reifeprozess enorm. Die subtropische Wärme ist quasi Fluch und Segen zugleich, lässt sie doch den Paul John Whisky schneller reifen. Leider ist der Verdunstungsanteil ebenfalls recht hoch, acht Prozent Angels Share sind keine Seltenheit. In schottischen Reifekellern verdampfen nur um die zwei Prozent. Dafür hat man hier in Goa nach sechs, sieben Jahren einen Dram von der Intensität eines 30-Jährigen. Ja, auch ein Leben unter Palmen hat so sein Für und Wider.
Einer der Vorteile bei John Distillers ist der Luxus, dass die vielen anderen hochwertigen Spirituosenmarken des Portfolios das große Geld einbringen. So kann man sich mit Paul John Whisky voll und ganz der besten Qualität verschreiben, ohne dabei die Rupie umdrehen zu müssen. Und das dankt der Whisky mit einer hervorragenden Qualität, die auch Jim Murray überzeugen konnte. Mehr als 90 Punkte vergibt er für die aromenstarken Abfüllungen des Paul John Whisky. Beispielsweise für diese:

• Paul John Nirvana Whisky: Der perfekte Einsteiger-Whisky und definitiv das Flaggschiff von Paul John Whisky. Honigsüße, Karamell, Früchtekuchen und ein langanhaltendes Finish zaubern ein wahrlich angenehmes Geschmackserlebnis.
• Paul John Brilliance Whisky: Seit Beginn an ist er fester Bestandteil der Core Range und ein sehr zugänglicher indischer Dram. Etwas Honig, exotische Würze, Kakao und Fruchtnuancen vereinen sich im Brilliance, der übrigens brillant zu indischen Fleischgerichten passt.
• Paul John Oloroso Select Cask Whisky: Es begann mit einer kleinen Sonderabfüllung von um die 250 Flaschen, die schneller vergriffen waren, als geschnitten Brot. Folglich wurde der Oloroso Finished Paul John Whisky erneut abgefüllt und begeistert mit einem herrlichen Fruchtaroma von Pfirsich und Blutorange, vereint mit Kuchen, Kaffee und Karamell.
• Paul John PX Select Cask Whisky: Feige und Aprikose prägen die Fruchtnoten in diesem wohlgereiften Paul John Whisky, welche durch die Süße des Getreides und einen Hauch Schokolade ergänzt wird. Wie auch der Oloroso gehören beide seit 2020 endlich zum Kernsortiment der Selected Cask Serie.

Paul John Whisky: Ein Siegertyp durch und durch

Auf die Frage, was den Paul John Whisky so einzigartig macht, abgesehen von der Tatsache, dass er im tropischen Klima Goas reift, gibt es eine ziemlich klare Antwort: die Gerste. Für seine Whiskys verwendet Paul John sogenannte 6-row-Barley (englisch für Gerste), die ähnlich, aber nicht identisch mit 2-row-Barley ist, welche sehr häufig für Whisky verwendet wird. Die 6-row-Gerste ist reicher an Enzymen, Eiweißen und Fetten und bringt entsprechend eine andere Aromatik mit sich.
Einer, der all die Finessen der Gerste und des feinen Goa-Wassers zu schätzen und zu nutzen weiß, ist Michael D’Souza. Seit Beginn, quasi noch während der Bauarbeiten der Destillerie, ist er mit an Bord und als Brennmeister maßgeblich für den Erfolg von Paul John Whisky verantwortlich. Aktuell fließen um die 1,2 Millionen Liter New Make Spirit in die Fässer, in denen sie mindestens drei bis vier Jahre lagern. Die Oloroso und PX Cask Whiskys genießen sogar sieben Jahre Reifezeit in Goa. Das wird belohnt, mit zahlreichen hochdotierten Auszeichnungen:

1. 2021: Gold bei der New York Spirits Competition für den Paul John Whisky Nirvana
2. 2020: Gold bei den World Whisky Masters für den Paul John Whisky Nirvana
3. 2019: Silber bei der Singapore World Spirits Competition für die Abfüllungen Brilliance, Edited und Peated
4. 2018: Doppelgold bei der SFWSC für den Brilliance, den Bold und den Peated Selected Cask

Fast 200 solcher Auszeichnungen hat der Paul John Whisky schon mit in das tropische Südindien genommen. Beachtlich.