Cointreau

„Never change a winning team“, würde man im Sport sagen. Warum etwas ändern, wenn es auf der Siegesstraße fährt? Und so verhält es sich auch mit Cointreau, dem weltbekannten Orangenlikör aus Frankreich. Seit mehr als 130 Jahren schon ziert die viereckige, bernstein-farbige Flasche die Regale der Bars und Spirituosenläden. Seit Jahrzehnten ist der aromatische Cointreau Orangenlikör fester Bestandteil der Cocktailszene. Ein Klassiker, mit ungebrochenem Erfolg.

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Vom Familienunternehmen zum Spirituosen-Giganten

Als geschäftstüchtiger Konditor, angespornt von der Dynamik der industriellen Revolution in Frankreich, strebte Adolphe Cointreau nach einem kleinen Geniestreich. Neben den süßen Verführungen aus seiner Backstube wollte er seine Kunden auch mit einer delikaten Spirituose erfreuen. Guignolet hieß sein Erstlingswerk, heute eine gängige Bezeichnung für einen französischen Fruchtlikör, der relativ einfach herzustellen ist. Die Herstellung des Fruchtlikörs machte den Cointreaus derart viel Freude, dass sie mit zahlreichen Fruchtsorten experimentierten, unter anderem auch mit Orangen. Die Rezeptbücher der Familienbrennerei hielten im Jahr 1857 eines der ersten Cointreau-Rezepte bereit. Édouard, der Neffe von Unternehmensgründer Adolphe, stieg ebenfalls ins Unternehmen mit ein und setzte den Fokus weiterhin auf die so herrlich aromatische Orange. Einige Jahre gingen noch ins Land, bis schlussendlich 1885 die Rezeptur und die Herstellung perfektioniert waren. Für seinen Orangenlikör suchte der Familienerbe nach einer ansprechenden Präsentation und fortan sollte sich der Cointreau in seiner formschönen, kantigen Flasche wohlfühlen.

Orange ist nicht gleich Orange

Die Zitrusfrüchte sind essenzieller Geschmacksträger eines jeden Schluckes Cointreaus. Doch wie bei vielen Naturprodukten unterliegen auch Orangen saisonalen Schwankungen und ebenso geschmacklichen Unterschieden. Doch die derzeitige Meisterbrennerin Carole Quinton weiß damit gut umzugehen und schafft es, die verschiedenen Aromenkomponenten gekonnt zu balancieren. Für eine jede Charge Cointreau bedarf es einer Vielzahl unterschiedlicher Orangensorten. Zum Einsatz kommen Zitrusfrüchte aus Brasilien, aus Spanien, aus Ghana und dem Senegal. Das sind aber nur die süßen Orangensorten. Auch bei der Auswahl der Bitterorangen aus Tunesien und Brasilien geht Carole Quinton gewissenhaft vor, prüft Anbaubedingungen und Ernteabläufe und natürlich zu guter Letzt die Qualität der frischen und getrockneten Früchte und Schalen.

Cointreau: Wo „Marketing“ erfunden wurde

Es ist schon manchmal erstaunlich, wie fortschrittlich und zukunftsversiert manche Menschen sind. „Seiner Zeit voraus zu sein“, mag manches Mal ja auf Unverständnis und Skepsis treffen, nicht so im Hause Cointreau. Denn schon in den frühen Jahren der Erfolgsgeschichte des weltbekannten Triple Sec/Curaçao setzten die Verantwortlichen stark auf Werbung und Marketing-Kampagnen. Zum einen zeigte man sich auf nur jeder erdenklichen Weltausstellung. Nicht nur, wegen der prestigeträchtigen Auszeichnungen, sondern schlicht weg auch, um den Cointreau der Welt vorzustellen. Keine zehn Jahre, nachdem sowohl die Marke als auch die markante Flaschenform geschützt wurde, wagte man den Schritt über den großen Teich und präsentierte Cointreau bei der Weltausstellung in Chicago im Jahr 1893. Im selben Jahr wurde Pierrot, die Werbefigur für Cointreau, etabliert und die erste großflächige Plakat-Kampagne ging an den Start. 1898 dann entschied man sich für Bewegtbild und eines der ersten Werbe-Videos weltweit animierte zum Genuss des geschätzten Orangenlikörs. Doch damit nicht genug. Nein, im Familienunternehmen Cointreau scheint man immer am Puls der Zeit zu horchen und ließ ein Cointreau-Werbeauto durch die Straßen Frankreichs fahren. Spätestens dann war Cointreau in aller Munde.

Ein Must-Have der Barkeeper

Auch die Cocktail-Szene wurde auf den Cointreau Orangenlikör aufmerksam. Wer heute einen Mai Tai, einen Sidecar oder einen Long Island Ice Tea trinkt, der kommt am Cointreau nicht vorbei. Hier eine Auswahl an weltbekannten Longdrinks und Cocktails mit dem französischen Premium-Likör:

  1. Sidecar: 3cl Cointreau, 5 cl Cognac und 2cl frischer Zitronensaft im Shaker mit Eis gut shaken, anschließend in eine Cocktailschale abseihen.
  2. Mai Tai: 1,5cl Cointreau, 4,5cl Rum, 1,5cl Oregano-Sirup, 2cl frischer Limettensaft zusammen im Shaker mit Eis durchmischen und anschließend im Highball-Glas mit Eis servieren.
  3. Long Island Ice Tea: Zu jeweils gleichen Teilen 1,5cl Cointreau, Gin, Vodka, Tequila, Rum und Zuckersirup mit 2cl frischem Zitronensaft und 4,5cl Cola ins Highball-Glas mit Eis geben, leicht umrühren.

Sicherlich lässt sich in der Weite des Mixology-Universums der eine oder andere Cocktail-Klassiker auch mit artverwandten Triple Sec und Curacaos kreieren. Doch so richtig standardgemäß wird’s eben nur mit dem Cointreau.

Cointreau: unverwechselbar und zeitlos

Während andere Spirituosenhersteller mit der Zeit ihr Sortiment ausbauen, um vielleicht der eigenen Experimentierfreude- als auch dem breiten Geschmack der Genusstrinker gerecht zu werden, setzt man es bei Cointreau in Sachen Sortimentsbreite auf Minimalismus. Neben dem klassischen Cointreau gibt es lediglich zwei weitere Abfüllungen aus dem französischen Traditionshaus: den Cointreau Noir und den Cointreau Blood Orange. Ebenso gibt es zwei Spezial-Abfüllungen in limitierter Auflage und in wahrlich kunstvollem Flaschendesign. Nachfolgend ein kurzer Steckbrief zu den beiden Cointreau Top-Sellern:

  • Cointreau: Die Flaschenfarbe mag etwas darüber hinwegtäuschen, aber der klassische Cointreau ist klar in seiner Farbgebung und begeistert mit einem komplexen Aromenspektrum. Mit etwas Feingefühl finden sich neben den dominanten Zitrusnoten auch Spuren von Pfefferminze, Anis, Gurke, frisch gemähtem Gras, einem Hauch Rose und Lavendel und ein Touch Honig und Butterbroiche.
  • Cointreau Noir: Es ist die perfekte Ehe, denn hier treffen der klassische Cointreau auf das Beste aus dem Hause Rémy Martin. Dank der Zugabe von Walnüssen und Mandeln während der Mazeration, erfreut diese Mariage den Genießer mit fruchtigen und vollmundigen Aromen.