Douglas Laing
Was wäre die Whisky-Welt ohne die Familie Laing? Sicherlich um einige spannende Blends und Abfüllungen ärmer, so viel steht fest. Seit Ende der 1940er Jahre ist die Familie erfolgreich als Blender und unabhängiger Abfüller tätig und wird heute nach wie vor als Familienunternehmen in dritter Generation fortgeführt. So kommen wir in den Genuss von Kreationen wie den The Epicurean Lowland Blended Whisky von Douglas Laing.
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Douglas Laing: Erfolg kommt nicht von ungefähr
Douglas Laing & Co ist quasi eine Institution bei den unabhängigen Abfüllern. Und eine Familienangelegenheit, wenn auch eine zweiseitige. Ende der 1940er Jahre gründete Fred Douglas Laing das Unternehmen im schottischen Glasgow. Der versierte Whisky-Kenner legte den besten Grundstein, den sich seine Söhne Fred und Stewart wohl hätten vorstellen können. Exklusivverträge mit zahlreichen renommierten Brennereien sicherten Douglas Laing & Co Zugang zu vorzüglichen Drams. Seine Blending-Fähigkeiten eignete er sich quasi autodidaktisch an, mit einem guten Gespür für den richtigen Geschmack. Nachdem sich auch Fred und Stewart in anderen Whisky-Unternehmen verdient gemacht hatten, kehrten sie zum väterlichen Unternehmen zurück und stiegen Vollzeit mit ein. Bis 2013 arbeiteten sie Hand in Hand, dann trennten sich die Wege der beiden Brüder. Sie verfolgten wohl schlichtweg unterschiedliche Ziele, weshalb sie das Familienunternehmen ziemlich gerecht unter sich aufteilten („Ich nehm diese Whiskymarke, welche willst du?“). Gut ein Jahr dauerten die Verhandlungen, bis die Brüder das Imperium des Vaters geteilt hatten. Fred Laing durfte (fairerweise) den Firmennamen behalten, sein Bruder gründete Hunter Laing, ebenfalls ein erfolgreiches Abfüll- und Blending-Unternehmen in Glasgow.
Fortan ging Fred eigene Wege, die er jedoch nicht allein bestreiten muss. Denn in der Familie Laing fallen die Äpfel tendenziell nicht weit vom Stamm und so ist es nicht verwunderlich, dass Fred‘s Tochter Cara ebenfalls im Unternehmen tätig ist. Parallel dazu hat auch Bruder Stewart seine beiden Söhne mit ins Boot holen können, sodass es zukünftig zwei Laing-Familienunternehmen im Whisky-Business geben wird.
Familienbande und Teamspirit bei Douglas Laing
Mit Tochter Cara und Schwiegersohn Christ hat Douglas Laing zwei sehr kompetente Mitarbeiter an seiner Seite. Nicht nur, dass Cara schon für Bowmore und Glen Garioch erfolgreich war, auch Ehemann Chris kann auf mehrere Jahrzehnte in der Spirituosen-Industrie zurückblicken. Bisher einzigartig jedoch ist die Tatsache, dass beide Eheleute den Titel „Keeper of the Quaich“ (zu Deutsch: Bewahrer der Whiskytradition) innehaben. Diesen Titel gibt es seit den 1980er Jahren, Mitglied wird man nur auf Vorschlag und Ernennung, nicht auf Eigeninitiative. Als Keeper of the Quaich gehören Cara und Chris dem gleichen Club an wie Sean Connery und Prince Charles. Aber das nur am Rande. Denn dass die beiden die Whisky-Szene bereichern, das verdeutlichen in allererster Linie die hochwertigen Abfüllungen bei Douglas Laing & Co. Aushängeschild ist die Remarkable Regional Malts Kollektion, eine Serie als Hommage an die schottischen Whiskyregionen. Wobei es erst seit kurzem einen Blend aus Campbeltown-Whiskys gibt, der Gauldrons. Fred Laing hatte vorher schlichtweg nicht genug ehrwürdige Fässer aus der Whiskyregion, um ihn in eine Serie abzufüllen. Die übrigen Regionen sind in den folgenden vertreten:
- The Epicurean Lowland Douglas Laing Blended Whisky: Ein charmanter Lowland-Blend mit süßen Nuancen, mit Frucht und viel Natur in Form von floralen Aromen und Kräuternoten. Als letzter Vertreter der Regional-Serie wurde die Epicurean 2016 auf den Markt gebracht.
- Big Peat: 2009 eröffnete der große Getorfte den Reigen der Remarkable Regional Malt Kollektion. Hier vereinen sich fast alle Islay-Brennereien miteinander, auch ein Schluck Port Ellen soll noch drin sein in den derzeitigen Abfüllungen. Natürlich sind Rauch und Torf dominierend, doch auch eine feine Süße schwingt beim Big Peat mit.
- Scallywag: Wieder ein tierisches Label, diesmal ein Foxterrier. Diese Rasse begleitet die Familie Laing schon seit Jahrzehnten, nun wird ihrer in einer Whisky-Hommage gedacht. Der Speyside-Dram wird größtenteils in Sherryfässern gereift, was ihn angenehm fruchtig und würzig macht.
Die Klassiker der Regional Malt Serie sind für gewöhnlich Abfüllungen ohne Altersangabe. Es gibt aber auch zehn- bis zwanzigjährige Abfüllungen, hinzu kommen verschiedene Fass-Finishes, sodass allein eine ordentliche Anzahl unterschiedlicher Abfüllungen zusammenkommt.
Doch bei Douglas Laing & Co. schlummern natürlich noch ganz andere Schätze in den Reifekellern, darunter knapp 100 Flaschen eines 54 Jahre alten Drams von der Ivergordon Distillery und ein 24-Jähriger Highland Park. Und wir dürfen gespannt sein, was in den kommenden Jahren noch alles auf den Markt kommt, denn beim unabhängigen Abfüller und Blender Douglas Laing gibt es recht häufig neue Editionen. Und über zahlreiche Medaillen durfte sich das Familienunternehmen ebenfalls freuen:
- 2020: Abfüller des Jahres bei den Spirits Business Awards ebenso wie die Auszeichnungen für das Lebenswerk von Fred Laing
- 2017: Silber bei der IWSC für den Big Peat
- 2015: Silber bei der IWSC für den Timorous Beastie und Silber für den Scallywag Blend