Polnischer Vodka
Ist Polen das Mutterland des Vodkas? Man weiß es nicht genau. Was man aber weiß: Die Polen machen erstklassigen Vodka und sind weltweit einer der größten Produzenten für das „Wässerchen“. Und das, bei einer sehr hohen Qualität. Im Premiumsegment beispielsweise finden sich der Belvedere Vodka und auch die Abfüllungen aus dem Hause Wyborowa machen ihrem Namen als Exquisit Vodka alle Ehre.
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Getreide plus Wasser: Viel mehr braucht es nicht
Für den Nationalstolz spielt es wohlmöglich eine Rolle, wer den Vodka erfunden hat. Schließlich ist es eine Spirituose, die weltweit nicht mehr wegzudenken ist. Für den Gaumen jedoch spielt die Urheberschaft wohl eine untergeordnete Rolle. Fakt ist, dass bereits im frühen 15. Jahrhundert in einer gerichtlichen Niederschrift von diesem „Wässerchen“ die Rede ist. Seinerzeit hatte das Destillat um die 25 Volumenprozent Alkohol, war also relativ mild, im Vergleich zu den 40% vol., die Polnischer Vodka heutzutage aufweist. In den Anfängen wurde Vodka vor allem aus Roggen hergestellt. Ein Grund hierfür war der einstige Überschuss an diesem Getreide in Polen-Litauen. Zeitweise brachen die Absatzmärkte im westlichen Europa ein und Polen und Litauen behielten den Überschuss der eigentlichen Exportmenge für sich. Klar konnte man nicht unendlich viel Brot backen, so wurde das Getreide destilliert und zur Spirituose umgewandelt. Noch heute wird ein Teil des Polnischen Vodkas aus Roggen hergestellt, doch auch Weizen und Kartoffeln kommen zum Einsatz. Auch darf Melasse, also dicker Zuckerrübensaft, als Grundstock für die Vodka-Herstellung, zumindest in Polen, genutzt werden.
Mehrfach destilliert und gefiltert
Hat man das Getreide als Grundstock, wird dieses teilweise zum Mälzen gebracht, was aber nicht bei allen Vodkas der Fall ist. Anschließend wird die Maische (ob mit oder ohne gemälztem Getreide) vergoren und es entsteht eine Art Getreidebier mit einem Volumenalkoholgehalt von um die sieben Prozent. Anschließend geht es in die Destille, meist mehr als nur einmal. Polnischer Vodka kann, muss aber nicht filtriert werden. In der Regel geschieht dies aber. Hierbei finden die verschiedensten Filtrationsverfahren Verwendung. Als Klassiker dient ein Aktivkohlefilter, der aus Birkenholzkohle hergestellt wird. Auch Milch, Quarz und Silber sind ideale Filter, um Schwebstoffe, Fuselöle und Verunreinigungen durch Bakterien etc. aus dem glasklaren „Wässerchen“ zu eliminieren. Der bewusste Vodka-Trinker von heute bevorzugt einen samtig-weichen und geschmeidigen Vodka. Vor allem dann, wenn man die Getreide-Spirituose pur genießen möchte.
Polens Vodka-Universum
Vielleicht zu Unrecht wurde Vodka, ob nun aus Polen, Russland, Skandinavien oder Litauen, meist in den 1990er-Jahren als preisgünstiges Mixgetränk die Kehlen der oft jugendlichen Disko-Besucher heruntergespült. Vodka-Energy und Vodka-O waren schier auf jeder Party dabei. Heutzutage ist man sich der Qualität und der Trinkkultur um einiges bewusster und genießt einen guten Vodka in geselliger Runde und bei einem guten Essen. Es wäre auch eine Schande, erlesenen Vodka gedankenlos zu exen. Der Belvedere Vodka beispielsweise entfaltet pur und bei Zimmertemperatur sein feines Aroma. Ebenfalls im Premium-Segment ist der Wyborowa Vodka angesiedelt. Hierbei handelt es sich um einen der ältesten polnischen Vodkas. Bereits 1823 wurde die Destille in Polen gegründet. Ein Jahrhundert später trat sie ihren Siegeszug um den Globus an. Luxuriös und mehrfach preisgekrönt überzeugt auch der U'Luvka Vodka. Als Besonderheit wird dieser nach Bohnenkraut, Anis und Gewürzen schmeckende Vodka aus drei Getreidesorten hergestellt: Roggen, Weizen und Gerste.