Weingläser
Ein Glas in Ehren, kann niemand verwehren. So lautet eine Redensart, die sicherlich zu vielen heiteren Abenden und geselligem Miteinander geführt hat. Doch die entscheidende Frage ist ja: Was für ein Glas? In der Geschichte der Trinkkultur spielt das Weinglas eine ganz besondere Rolle. Angefangen von Natursteingefäßen aus dem Alten Ägypten über die Kunst des Glasblasens bis hin zu der heute weitverbreiteten maschinellen Herstellung hat das Weinglas schon eine lange Reise hinter sich. Und diese ist noch nicht vorbei, obwohl sich mittlerweile klassische Formen herauskristallisiert und etabliert haben. Bauchige Gläser für Rotwein, wie von dem Traditionsunternehmen Nachtmann, und schmalere Kelche für Weißwein, beispielsweise aus dem renommierten Hause Riedel, bestimmen seit geraumer Zeit die Weinkultur.
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Am Anfang war der Lotus-Kelch
Wein kursiert schon seit tausenden von Jahren und gehört zur Entwicklungsgeschichte der Menschheit hinzu. Entsprechend lang ist auch die Historie von Trinkgefäßen für Wein. Aus Ton, Keramik oder Naturstein gefertigt, hatten schon die alten Ägypter und die Römer spezielle Trinkgefäße für ihren Wein. Eine der ersten prägenden Formen ging zurück auf die Lotusblüte. Diese Form mit großem Kelch und kleinen Fuß hielt sich viele Jahrtausende, bis sie jedoch Stück für Stück vom Markt gedrängt wurde. Auch der sogenannte Römer war zwischenzeitig sehr beliebt und in zahlreichen Haushalten zu finden. Das robuste und kurzstielige Weinglas traf auf Anklang, sei es wegen seiner bodenständigen Form oder dem farblich gestalteten Schaft.
Und mit einer gehörigen Portion Humor setzte man in Deutschland zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert noch einen drauf: Es wurden allerhand Scherzkelche und Scherzflaschen erfunden und gefertigt, ein Exemplar skurriler als das andere. Das Maß an Stil schien man zu dieser Zeit nicht gefunden zu haben, ebenso nicht wie das Maß an Alkoholgenuss. Doch auch Deutschland entdeckte eine etwas gediegenere Tischkultur für sich, wenn auch später als in Italien und Frankreich. Denn in Italien strebte man schon lange nach dem reinen, dem feinen Glas. Klar und Durchsichtig, dünnwandig und elegant sollte es sein. Murano, vor den Stadttoren Venedigs, entwickelte sich zu einer der Glashochburgen weltweit. Und ist es bis heute. Zeitgleich versuchte man sich in Österreich, Deutschland und den Niederlanden an der Glasherstellung, war jedoch an dem Know-How und der Fingerfertigkeit der Venezianer interessiert. So wurden bereits im 16. Jahrhundert Experten aus Italien abgeworben, um beispielsweise für Wolfgang Vitl in Tirol feinste Trinkgefäße zu fertigen. Zuvor verstand man sich lediglich darauf, Gläser „nach dem Vorbilde Venedigs“ (à la façon de Venise) herzustellen. In den folgenden 200 Jahren wurden aus manchen Weingläser wahre Kunstwerke: aufwändig geschliffen und geätzt, formschön und mit vielen Zier-Details schmückten die edlen Trinkgefäße eine jede festlich und mit Porzellan bestückte Tafel. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich wieder eine dezentere, klare Formsprache unter den Glasmachern und das Weinglas, wie wir es heute kennen, hielt Einzug.
Mit Riedel begann die neue Ära
Doch nicht ohne weiteres. Maßgeblich für die neuzeitliche Kultur und vor allem für den optimalen Trinkgenuss war ein gewisser Claus Josef Riedel. Bereits in neunter Generation führte er den weltweit agierenden Familienbetrieb, der sich bereits einen großen Namen unter den Glasherstellern gemacht hatte. Claus Josef war es, der Form und Funktionalität in Einklang brachte. Das Glas war nun nicht mehr einfach ein Trinkgefäß, im Gegenteil. Wäre der Wein eine E-Gitarre, so ist das Glas quasi der Verstärker. Denn nur die passende Glas-Form für den dazugehörigen Wein schafft es, die Aromenvielfalt des Rebensaftes optimal in Szene zu setzen. Mit ausgefallenen Dekantern, welche zwei Generationen später im Hause Riedel designt und gefertigt wurden, setzte das Weltunternehmen noch einmal Akzente im großen Universum des Weins.
Kelch, Schaft, Fuß: fertig ist das Weinglas
Riedels Erkenntnisse sind aus dem Spektrum der Weine nicht mehr wegzudenken. Zumindest nicht in der Tisch- und Trinkkultur. Bei Weinverkostungen hingegen setzt man auf eine kleinere Glasform, mitunter auch auf ein etwas spitzzulaufendes und dennoch bauchiges Glas, ohne Schaft. In der Hausbar, beim weihnachtlichen Gänsebraten und beim köstlichen Essen im Restaurant hingegen finden sich die beiden bekannten Formen für Weingläser; das schmalere und etwas kleinere Weißweinglas und das bauchige, große Rotweinglas. Sprudelnde Schaumweine wiederum werden gerne aus sehr schmalen Gläsern genossen, schlichtweg bekannt als Sektglas. Von der einstigen Sektschale ist man hingegen zurückgetreten, da die große offene Oberfläche schnelle zum Verlust der Kohlensäure führt.
Das Weinglas: Am besten halb voll
Entscheidend ist aber nicht nur das passende Glas zum passenden Wein. Auch die Handhabung spielt beim Genuss eines kräftigen Roten oder eines erfrischenden Weißen eine Rolle. So gilt gemeinhin als Empfehlung, ein Weinglas etwa nur bis zur Hälfte zu füllen. Das gibt dem Wein genug Gelegenheit, die Aromen zu entfalten und sie zugleich noch im Glas zu belassen. Auch der Schaft, beziehungsweise der Stil, trägt zu einem optimalen Weingenuss bei. Wer das Glas nämlich an der Kuppa, dem Kelch, anfasst, riskiert eine Temperaturveränderung des Getränkes. Am Stil angefasst, behält der Wein seine ideale Trinktemperatur.
Ein vernünftiges Set an Weingläsern zu besitzen, ist immer eine gute Idee. Mit den Vierersets von Spiegelau beispielsweise kann der Weingenießer nichts falsch machen. Klare Form und hauchdünn: schlichtweg der passende Rahmen für einen guten Winzertropfen. Wer etwas Spezielleres sucht, der findet sicherlich an den edlen Burgunder-Gläsern aus der Spiegelau Willsberger Anniversary Serie gefallen. Für den Kenner sind auch die Veritas Sauvignon Blanc Gläser der Traditionsmarke Riedel geschaffen, die das Aroma des fruchtig-trockenen Blonden bestens hervorbringt.