Whisky aus Kanada
Es ist eines der größten Länder unserer Erde, eine Welt voller wilder Natur und atemberaubender Landschaft, ein Land, wo das Flugzeug wichtiger ist, als das Auto und ein Land, wo Millionen Liter Whisky produziert werden: Kanada. Canadian Whisky wird schon seit mehr als zwei Jahrhunderten gebrannt und findet insbesondere im Nachbarland, den USA, reißenden Absatz. Doch auch hierzulande ist der von Haus aus recht milde und sehr zugängliche kanadische Whisky beliebt. Bei uns im Shop findest du eine kleine aber feine Auswahl an Canadian Whisky, wie den J.P. Wiser's 18 YO Canadian Whisky, mit seinen fruchtigen, leichten und süßen Noten. Oder auch den LOT No. 40 Canadian Rye Whisky mit herrlicher Würze.
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Canadian Whisky: eine dynamische Entwicklung
Die Geschichte des kanadischen Whiskys hängt natürlich eng mit der Siedlergeschichte zusammen. So waren es einst Europäer und US-Amerikaner (ebenfalls europäischstämmig), welche das Destillier-Handwerk mit in das große nordamerikanische Land brachten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden erste Brennereien gegründet, 100 Jahre später waren es um die 200. Anfangs fokussierte man sich noch auf das Brennen eines recht neutralen Getreide-Spirits, um diesen dann mit Rum aus den Karibikkolonien zu verschneiden. Doch bald schon wurden die ersten Canadian Whiskys gebrannt, in der Stilistik noch stark an die schottischen und irischen Vorbilder angelehnt. Mit der Zeit entwickelten die Kanadier dann mehr und mehr ihren eigenen Stil, auch bedingt durch die verfügbaren Rohstoffe. In Kanada gab es nämlich deutlich mehr Mais, als in Europa. Auch Weizen war reichlich vorhanden. Roggen dagegen war seinerzeit nicht sehr verbreitet in Kanada und kam erst mit den deutschen und niederländischen Siedlern auf. Daher landeten gemälzte Gerste und Roggen eher selten in den Maischebottichen.
Anfang des 20. Jahrhunderts stand Canadian Whisky beinahe vor dem Aus. Im Land selbst fand die Abstinenzbewegung immer mehr Anhänger, anschließend folgte die Prohibition in den USA. Somit brachen vielen Canadian Whisky Brennereien der größte Absatzmarkt weg, lediglich die grenznahen Destillerien konnten sich mit dem Whisky-Schmuggel in die USA über Wasser halten. Zeitweise existierte nur noch knapp ein Dutzend Brennereien.
Ein Überblick über die Canadian Whisky Brennereien
Die Zahl hat sich in der heutigen Zeit natürlich wieder erhöht und beträgt, wie eingangs erwähnt, um die 300. Wobei es eigentlich „nur“ acht Major Player gibt, die um die 95% des gesamten Canadian Whiskys herstellen. Hinzu kommt, dass viele von ihnen den ganz Großen im Spirituosenbusiness gehören, sprich Beam Suntory, Diageo, Campari und Pernod Ricard. Das sind unter anderem:
- Alberta Distillers mit rund 20 Millionen Liter New Make Spirit pro Jahr (das ist mehr als doppelt so viel wie Macallan schafft.)
- Hiram Walker Distillery mit 55 Millionen Liter New Make führt die Spitze der Canadian Whisky-Produzenten an.
- Black Velvet/ Heaven Hill mit 18,5 Millionen Liter New Make Spirit.
- Canadian Mist mit rund 12,5 Millionen Liter ungereiftem Canadian Whisky.
Und wie sieht es bei den hunderten Kleinst-Brennereien aus? Tja, sehr oft werden wir davon wohl keine Flasche bei uns im Einzelhandel finden. Denn meist produzieren diese Brennereien weniger als 100 000 Liter New Make, was steuerrechtliche Gründe hat. Und bei einer vergleichsweise geringen Menge ist ein großangelegter Export leider nicht möglich.
Andere Länder, andere Sitten
Canadian Whisky unterliegt einigen gesetzlichen Regelungen, wie andernorts auch. So muss auch ein kanadischer Dram mindestens drei Jahre lang im Fass in Kanada reifen, bevor er sich Canadian Whisky nennen darf. Zudem darf das Fass eine Größe von 700 Litern nicht überschreiten. Doch bei der Getreide-Zusammensetzung hat man hier ziemlich freie Hand. Außerdem erlaubt die 9.09%-Regel das Beimischen von Wein oder einer in Holz gereiften Spirituose (zu eben 9.09%). Bei qualitativ hochwertigen Whiskys wird dies jedoch meist nicht angewendet, auch nicht bei Produkten, die nach Europa exportiert werden.
Gebrannt werden die nordamerikanischen Drams in der Regel auf Column Stills, vereinzelt finden auch kupferne Pot Stills ihren Weg in die (vornehmlich) kleineren Brennereien. Wobei die Destillerien quasi zwei Arten von Canadian Whisky produzieren, einen eher leichten Basis-Whisky, oft aus Mais und oft sehr hochprozentig und ein aromatisches Destillat mit weniger Volumenprozenten. Nun sind die Fähigkeiten der Master Blender gefragt, die beiden Stile zu vermählen und sie zusammen oder getrennt voneinander reifen zu lassen. Ach und noch etwas: Selbst wenn Canadian Whisky gerne auch als Rye Whisky bezeichnet wird, so hat dies nichts mit einem reinrassigen Roggenwhisky zu tun. Als die Brennereien damals anfingen, auch etwas Roggen mit in die Mashbill zu geben, hatte Canadian Whisky dadurch irgendwie diesen Beinamen weg.
Canadian Whisky: Einige feine Abfüllungen bei uns im Shop
Lade doch deine Whiskyfreunde das nächste Mal auf ein kanadisches Tasting ein. Wir haben sowohl internationale Top Seller als auch die weniger bekannten Canadian Whisky-Marken im Shop:
- Signal Hill Whisky: Hier werden gleich zweierlei Whiskys vermählt, ein Mais-Destillat, welches zweifach in Column Stills gebrannt wurde und ein Gersten-Destillat aus Pot Stills. Das Ergebnis ist ein harmonischer und charaktervoller Whisky mit Vanille, Honig, etwas Frucht und schönem Holzaroma.
- Canadian Club 12 Classic Whisky: Bereits seit den 1850er Jahren wird der Canadian Club in Ontario gebrannt und ist eine Ikone in Sachen Canadian Whisky. Auch war sie eine der wenigen Marken, welche die Prohibition überlebte. Der wohlgereifte 12-Jährige besticht durch seine Honig- und Vanillenoten und die sanften Fruchtnuancen.
- LOT No. 40 Rye Whisky: Er macht seit einigen Jahren sehr von sich reden und ist einer der wenigen 100%igen Roggen-Whiskys und einer der wenigen, die auf Pot Stills im small-batch Verfahren destilliert werden. Dieser Canadian Whisky begeistert mit Vanille und Toffee, mit etwas Zimt und Chili und einem Hauch Rauch.