Speyside Whisky
Die Speyside wird gerne mal als das Epizentrum des Schottischen Whiskys bezeichnet. Hier wiegt sich im Sommer auf endlosen Feldern goldenes Getreide im Wind. Und die Brennereidichte sucht ihresgleichen – darunter auch eine ganze Reihe renommierter Destillerien, wie etwa Glenfiddich, Aberlour, Balvenie oder – die Grand Dame des Whisky – Macallan.
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Speyside Whisky aus der „Kornkammer Schottlands“
Die Whiskyregion Speyside reicht vom Flüsschen Findhorn im Westen, bis zum Deveron im Osten und erstreckt sich im Süden bis nach Aberdeen. Zu der im Nordosten Schottlands gelegenen Region Speyside gehört auch manches entlegene Tal, wo die Winter lang sind und in vergangenen Zeiten die Schwarzbrenner ihrem Handwerk ungestört nachgehen konnten. Im Zentrum der Region fließt der Spey, Schottlands zweitlängster Fluss, der im Übrigen unter Anglern eine Reputation als erstklassiges Lachsrevier genießt.
In keiner anderen schottischen Region befinden sich so viele Destillerien, wie in Speyside.
Kein Wunder - die Zutaten für die Whiskyherstellung sind hier im Überfluss vorhanden: sauberes Wasser, hochwertige Gerste und Torf in ausreichender Menge. Auch der Anschluss ans Eisenbahn-Schienennetz in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte sich günstig auf die Region aus und ermöglichte den Brennereien die großen Verschneider im Süden zu beliefern. Weiteren Aufschwung für Speyside Whisky brachte die zunehmende Beliebtheit von Blends, für die häufig auf Speyside Malts verwendet wurde.
Speyside Whisky: elegant, rund & harmonisch
Für den Whiskyliebhaber bietet die Region Speyside großartige Möglichkeiten Neues zu entdecken. Speyside Whisky wird ein besonders eleganter Stil zugeschrieben: harmonisch, rund und ausgewogen. Der Torfgehalt steht klar im Hintergrund, stattdessen sorgen häufig unterschiedliche Fasstypen für aromatische Vielfalt.
Ein Überblick über die wichtigsten Speyside Whisky Destillerien
- Aberlour: Der charakteristische Whisky Stil von Aberlour hat sich seit der Gründung der Destillerie 1879 nie verändert: sagenhaft weich, mit einer feinen Süße. Aberlour gilt übrigens auch als eine der schönsten Speyside Destillerien.
- Balvenie: Die Speyside Whiskys von Balvenie zählen zu den 10 bestverkauften Whiskys aus Schottland. Der Brennmeister David Stewart gilt als Pionier der Wood-Finishes (bevorzugt Port und Sherry). Balvenie produziert übrigens als eine der wenigen Whisky Destillerien im besten Sinne des Wortes „from grain to glass“ alles selbst.
- Benriach: Die Benriach Distillery nennt ein hochinteressantes Whisky-Portfolio ihr Eigen: von typisch geschmeidiger Speyside-Manier bis hin zu Islay-würdiger Rauchwürze. Trotz ihres gesetzten Alters (gegründet 1898) erschien die erste, hauseigene Abfüllung erstmals 1994.
- Benrinnes: Die Malts von Benrinnes sind wichtige Blending-Komponenten für Johnnie Walker und Crawford´s. Es gibt aber auch eine ganze Reihe an Single Malt Abfüllungen.
- Cardhu: Die Whiskys von Cardhu (gegründet 1824) zählen zu den beliebtesten Abfüllungen der Region, was immer wieder mal zu Engpässen im Angebot führt.
- Cragganmore: Floral, mild und zugleich aromenstark – Schade, dass nur ein 12-jähriger in der als Standardversion zu haben ist. Das Gros der Cragganmore Malts fließt in Blends wie White Horse und Old Parr. Aber zumindest gibt es immer wieder mal limited editions als Single Malt Abfüllung von Cragganmore.
- Craigellachie: Ein 13-Jähriger ist sozusagen die Standard-Hausabfüllung. Der Löwenanteil der Craigellachie Malts fließt jedoch in den White Horse und die Dewar´s Blends.
- Dufftown: Hauptlieferant für die Bell´s Blends. Hier fließt bis dato der Hauptteil des Whiskys hinein. Erst die „Singleton of Dufftown“ Serie verschaffte den Dufftown Malts ein größeres Publikum.
- „Everybody´s Darling“ was sich deutlich an den Verkaufszahlen zeigt. Etwa die Hälfte der Glen Grant Malts wandert allerdings in Blends, wie zum Beispiel den Chivas Regal.
- Glen Moray: Eine Besonderheit in der ziemlich großen Single Malt Auswahl von Glen Moray ist eine getorfte Abfüllung, die in Sachen Rauch-Aroma durchaus mit einem Islay Malt mithalten kann.
- Glenallachie: Die Glenallachie Malts wurden in der Vergangenheit vergleichsweise selten als Single Malt abgefüllt und flossen überwiegend in den Clan Campbell Blend. Vereinzelt waren immer mal wieder einige Editionen von unabhängigen Abfüllern zu haben, teils auch recht alte Destillerie-eigene Klein-Serien, allerdings zu doch recht „erwachsenen“ Preisen. Seit ein Konsortium um Billy Walker das Ruder bei Glenallachie übernommen hat (2017 kaufte er die Brennerei von Pernod Ricard ab), werden nun auch zu vernünftigen Preisen hochinteressante Destillerie-eigene Abfüllungen editiert.
- Glenfarclas: Speyside-Whisky par Excellence, von enormer Eleganz und Charaktertiefe. Und das zu durchaus moderaten Preisen! Glenfarclas wird mittlerweile in der sechsten Generation von der Familie Grant geführt. Neben zahlreichen Hausabfüllung existieren auch Editionen unabhängiger Abfüller, die unter jeweils eigenem Markennamen auf den Markt sind. Unter anderem Ballindalloch, Blairfindy und Glendarroch.
- Glenfiddich: Schottlands größte Malt-Brennerei produziert mit sage und schreibe 28 Pot Stills. Sie gehört, ebenso wie Glenfarclas der Familie Grant (eine der letzten schottischen Whisky-Familien im Reigen der Whisky-Industrie-Titanen). Hervorragendes Fass-Management und vor allem auch die ausgeklügelte Bevorratung mit Malts erlaubt es der Big-Old-Lady aus Duffown eine enorme Bandbreite an Whisky-Abfüllungen zu editieren. Glenfiddich ist der weltweit meist verkaufte Single Malt.
- Longmorn: Seit der Inbetriebnahme vor über 124 Jahren produzierte die Old-Speyside-Lady aus Elgin kontinuierlich – durchaus eine bemerkenswerte Besonderheit unter den Brennereien Schottlands. Gegenwärtig fließt ein Großteil der Longmorn Malts in die Blends von Chivas. Erfreulicherweise gibt es aber auch eine Reihe an Destillerieabfüllungen und einige Editionen unabhängiger Abfüller.
- Macallan: Die wohl berühmteste Speyside Whisky Destillerie! Die Single Malts von Macallan sind – völlig zurecht! – Kult und haben eine treue Fangemeinde. Übrigens gelten Macallans Innovationen im Bereich Sherryfass-Prägung immer noch als Messlatte für alle anderen Brennereien.
- Mortlach: Die Malts von Mortlach zeigen einen eher Speyside Whisky untypischen Charakter: kraftvoll, reichhaltig und komplex, mit viel Charakter und Charme.
- Spey Distillery: eine kleine, noch junge Destillerie, die erst seit 1990 produziert. Die Malts machen dem typischen Speyside Whisky Stil alle Ehre: weich, seidig, fruchtig, mit einer Gaumen-schmeichelnden Süße.
- The Glenlivet: Die Nummer 2 der weltweit meist verkauften Single Malts. Die Brennerei im Tal des Livet war übrigens auch die erste Brennerei Schottlands, die „legal“ Whisky brannte (1823 als Destillerie lizensiert).
- The Glenrothes:Die Blends von Cutty Sark und Famous Grouse sind dankbare Abnehmer des Löwenanteils der Glenrothes Malts. Ansonsten sind von Glenrothes lediglich einige Editionen von unabhängigen Abfüllern und eigene (kleinere) Serien wie die“ Reserves“ auf dem Markt.
- Tomintoul: Mit gerade Mal 268 Metern über normal Null, ist Tomintoul Schottlands zweithöchst gelegene Brennerei. Tomintoul brennt sowohl fruchtig-leichte Malts als auch eine kräftig getorfte Serie (Old Ballantruan) sowie den nur leicht torfigen Peaty, eine gelungene Speyside-Islay-Aromakombination.
Einige Highlights aus unserem Speyside Whisky Sortiment
Für Whisky-Einsteiger oder auch Speyside-Neulinge ist der Glendronach 12 YO mit 43% vol. eine gute Wahl. Nicht nur die niedrigen Volumenprozent, sondern auch die Lagerung in Ex-Sherry-Fässern (Oloroso und Pedro Ximenez) kommt dem Speyside Klassiker zu Gute und macht ihn mit schönen Fruchtnoten besonders zugänglich.
Auch der 15-jährigen Glenfarclas ist durchaus „Einsteiger-tauglich“. Ein intensiver und komplexer, mit Preisen ausgezeichneter Speyside Whisky, der sich vornehm aber unkompliziert am Gaumen zeigt. Der Whisky duftet nach feinem Toffee, Gebäck, Früchten und verführt mit einem leichten Hauch von Rauch. Am Gaumen verfolgt der Whisky ein Spiel aus Sherry, Malz und Rauch und schließt mit einem langen, weichen Abgang ab.
Speyside-Whisky-Aromatik pur garantiert der The Balvenie 12 YO Double Wood , der seiner stetig wachsenden Fangemeinde Speyside-Noten in ihrer ursprünglichsten Form präsentiert: mollig und weich in der Textur, Sherry-Noten in Hülle und Fülle und dazu würzige Nuss- und Eichentöne. Sehr elegant.